Samstag, 29. September 2012

Rezension Wir beide Irgendwann

Wir beide Irgendwann von Jay Asher


Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: cbt (27. August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 357016151X

 Jay Asher ist der Autor des weltweiten Bestsellers „Tote Mädchen lügen nicht“, der in über 30 Länder verkauft und u.a. für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde. Er lebt in Kalifornien. Carolyn Mackler wurde 1973 in New York City geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt. Sie schreibt Kurzgeschichten, Essays und Jugendbücher, für die sie in Amerika mehrfach ausgezeichnet wurde.
„Wir beide, irgendwann“, ist der erste Roman, den die beiden gemeinsam verfasst haben.Knut Krüger, geboren 1966, arbeitete nach seinem Germanistik-Studium im Buchhandel und Verlagswesen. Er ist heute freier Autor, Lektor und Übersetzer für englische und skandinavische Literatur. Lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in München.  


 Was wäre wenn ..., ich dich heute küsse?

Im Mai 1996 bekommt die 16-jährige Emma ihren ersten Computer geschenkt. Mithilfe ihres besten Freunds Josh loggt sie sich ein und gelangt zufällig auf ihre eigene Facebook-Seite – 15 Jahre später. Geschockt stellt sie fest, dass sie mit 31 Jahren arbeitslos und unglücklich verheiratet sein wird. Josh hingegen, bislang alles andere als ein Frauenheld (der erst kürzlich von Emma einen Korb bekommen hat), wird das hübscheste Mädchen der ganzen Schule heiraten und zudem seinen Traumjob ergattern. Emma ist jedoch nicht gewillt, sehenden Auges in ihr Unglück zu laufen. Um das Zusammentreffen mit dem Jungen zu verhindern, der sie später mal unglücklich machen wird, beginnt sie, bewusste Änderungen in der Gegenwart herbeizuführen. Doch der Versuch, in ihr Schicksal einzugreifen und dadurch ihr künftiges Facebook-Profil zu verändern, setzt eine fatale Kettenreaktion in Gang ...

Da sehr viel Wind um dieses Buch gemacht wurde, war ich sehr neugierig darauf. Leider hat das Buch meinen Erwartungen nicht standgehalten.
Die Idee an sich finde ich prima. Wann hat man schon einmal die Chance, in seine eigene Zukunft zu schauen und diese dann sogar zu verändern.
Ich fand aber, dass die Umsetzung nicht ganz so gelungen ist. Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt. Einmal aus der Perspektive von Emma und einmal von Josh. Ich persönlich fand es schwer, sich nach nur wenigen Sätzen, wieder an die andere Perspektive zu gewöhnen bzw. sich da rein zu versetzen, denn ein Kapitel an sich war höchstens 2 oder 3 Seiten lang. Zumal der Schreibstil sich nicht wirklich verändert hat. Also man konnte nicht auf Anhieb sagen, wer von den beiden jetzt erzählt. Vielleicht wäre es da besser gewesen, in der 3 Person zuschreiben.
Die Charaktere waren alle super ausgearbeitet. Egal ob Emma, Josh oder Kelan. Alle waren mir eigentlich sehr sympathisch und sind mir auch sehr ans Herz gewachsen.
Emma, der ihre Zukunft nicht ganz so gefällt und sie so auch versucht zu verändern, konnte ich persönlich nicht ganz so gut verstehen und somit auch nicht ihre Entscheidungen, die sie getroffen hat. Josh, dem seine Zukunft eigentlich gefällt, ist eigentlich ein eher schüchterner Typ. Nach einer Abfuhr, die er von Emma kassiert hat, hat er mit dem Thema Emma abgeschlossen und somit sind beide nur Freunde. Aber selbst das fand ich nicht wirklich überzeugend.
Die Wendungen, die dieses Buch genommen hat, stellte mich so manchmal vor ein Rätsel. Denn einige Sachen sich nicht wirklich erklärbar. Andere wiederum waren sehr gut herausgearbeitet. Emma zum Beispiel, sie war richtig besessen darauf eine wunderbare Zukunft zu haben, so dass ihr eigentlich fast nichts gefallen hat. Selbst die Zukunft ihrer Freunde nicht. Sie versucht ständig und immerzu ihre Zukunft und damit auch die ihrer Freunde, wenn auch manchmal unbewusst, zu verändern. Was ich doch schon irgendwie etwas nervig fand.
In die 90er zurückgeschickt zu werden, fand ich sehr gut. Wer kennt nicht die Zeit, wo es hieß mit Modem ins Internet und Handy so groß wie Telefonzellen. Sachen die heute unvorstellbar sind.

Eine wunderbare Idee, die viel mehr Potenzial hat, als die Autoren da raus geholt haben. Ein bisschen mehr Spannung und eine bessere Ausarbeitung der schon vorhandenen Idee und die Geschichte wäre perfekt. Jedoch fand ich den Lerneffekt, dass man mehr an sein jetziges Leben denken sollte und nicht immer nur an das, was wäre wenn... super. Denn die Geschichte zeigt, selbst wenn man versucht immer wieder etwas zu verändern, kommt es hinterher doch wieder ganz anders.


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