Montag, 26. August 2013

Rezension Dönerröschen

Dönerröschen von Jaromir Konecn


 Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: cbt (22. April 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 357016134X

 Jaromir Konecny begeistert seit Jahren das Publikum bei Poetry Slams und Lese-Events aller Art. Der in Prag geborene promovierte Chemiker wohnt mit seiner Familie in München, hat über 60 Slam-Wettbewerbe gewonnen und wurde zweimal Vizemeister des gesamtdeutschen Poetry Slams. Auch seine Jugendromane werden begeistert gefeiert und standen auf der Focus-Liste der Besten 7. 

 Klasse Braut, krasse Familie!

Als der sechzehnjährige Jonas mit seinen Eltern und dem Schoßhund der Familie, Napoleon, vom beschaulichen Oberhaching ins Münchner »Ghetto« nach Neuperlach zieht und sich in die süße Türkin Sibel verknallt, bekommt er es ganz schön mit der Angst zu tun. Man hört ja immer wieder von Ehrenmorden, Zwangsheiraten und noch viel Schlimmerem. Bis er merkt, dass Sibels Vater ihm gar nicht den Schniedel absäbeln will und auch die Angst einflößende anatolische Oma nicht vorhat, ihn zum Blutopfer zu machen, hat sich der Leser schon halb totgelacht.

Mich hat das Buch sehr neugierig gemacht, schon allein das Cover sagt einiges aus.
Die Geschichte hält auch genau das, was man sich vorstellt. Schon nach wenigen Seiten musste man nur lachen.
Der Schreibstil von Jaromir Konecny ist einfach herrlich. Ich finde es toll, wenn ein Autor es schafft, den Leser innerhalb von nur wenigen Seiten zu fesseln, jedoch nicht mit Spannung, sondern mit viel Witz und Charme. Auch die Charaktere passten da super rein, hier hat mir jedoch etwas gefehlt. Ich hätte diese doch gerne noch etwas besser kennengelernt, das war doch sehr oberflächlich..
Jonas, der mit seinen Eltern und „Schoßhund“ Napoleon ins Münchner »Ghetto« nach Neuperlach zieht, findet schnell Kontakt zu anderen Fussballverrückten, z.B.zu Schnauze. Dadurch lernt er auch Sibel und Selma kennen. Die Begegnungen der Charaktere sind zum Teil sehr humorvoll. Jonas tritt von einem Fettnapf ins nächste. Aber auch sein Vater und seine Mutter fand ich herrlich lustig. Seine Mutter die bei jedem Schock in Ohnmacht fällt oder der Vater, dem irgendwie gar nichts peinlich ist. Auch der Hund Napoleon, der nur Kuchen riechen muss und dann alles um sich vergisst, sogar seine gute Manieren, passte super in diese Familie. Obwohl man wohl selten einen Hund sieht, der Vegetarier ist, aber genau das hat es sehr interessant gemacht.
Ich will gar nicht weiter auf die Geschichte eingehen, denn wenn man es angefangen hat, ist man auch fast durch. Man fliegt einfach über die Zeilen. Gerade der Humor und die, doch für Jonas peinlichen Situationen machen es einem sehr schwer, das Buch beiseite zu legen.
Jedoch hat mir hier einfach etwas die Tiefe gefehlt. Aber man muss auch bedenken, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt, auch wenn ich das empfohlene Alter mit 13 doch etwas hoch gegriffen finde. Ich denke auch 11 oder 12 jährige haben an diesem Buch sehr viel Freude.

Wer mal eben eine sehr humorvolle Geschichte lesen will, ohne viel nachdenken zu müssen, ist hier genau richtig. Mit viel Witz und Charme schafft es der Autor, den Leser nur innerhalb weniger Seiten mit dem Humor zu fesseln. Wer jedoch eine Liebesgeschichte zwischen 2 verschiedenen Kulturen erwartet, wird hier sicher enttäuscht sein, da auch die einzelnen Charaktere doch nur sehr oberflächlich beschrieben sind, findet man leider keinen direkten Zugang zu den einzelnen Protagonisten.


Keine Kommentare: